Smart Grid "zu Fuss" ?
Hallo zusammen,
ich frage mich gerade mal wieder:
Warum gibt es eigentlich keine Website oder App, wo man für seinen Standort/Wohnort nachgucken kann, ob in der entspr. Regelzone in der man Stromkunde ist gerade viel oder wenig "Stom im Netz" ist ? (also ob Stromüberschuss oder Mangel herrscht)
Es heisst doch immer, mittels SmartGrid möchte man das Problem der fluktuierenden Erneuerbaren Energien adressieren und Verbraucher "On Demand" schalten.
Man will also eine hochgradig technische Lösung schaffen um Geräten zu sagen: Jetzt darfst Du!
Warum sagt man es nicht erstmal den Menschen? Das spart Technik und könnte auch schon was bringen.
Warum also nicht erstmal in der "Light-Variante" anfangen und den Verbrauchern Transpenz darüber geben, was in ihrer Regelzone energietechnisch gerade los ist?
Vielleicht würden ja viele umweltbewusste Verbraucher ihren Stromverbrauch bis zu einem gewissen Grad "von Hand" regeln - also ich würde gewiss unseren Wäschetrockner oder die Waschmaschine nicht anstellen, wenn sich in meiner Regelzone gerade ein Stromengpass abzeichnet, der dann mit zugschalteter Leistung aus Kohle kompensiert wird. Dann lieber noch 3 Stündchen warten bis der Wind weht oder die Sonne wieder rauskommt.
Der Solaranlagenbesitzer richtet sich doch zur Steigerung seines Eigenverbrauchsanteil auch ein wenig nach der Sonne....
Nur:
Woher/Wie an die entspr. Infos bzgl. der Netzzustände bekommen ?
Ist das Erhalten dieser Informationen nicht sowieso erstmal auch ein Grundproblem für`s Smart-Grid?
Solange die Netzbetreiber diese Informationen nicht öffentlich preisgeben stelle ich mir das mit Smart-Grid schwierig vor.
Vielleicht hat da schonmal jemand drüber nachgedacht oder es wurde sogar an anderer Stelle darüber schonmal was geschrieben/diskutiert. Um sachdienliche Hinweise wird gebeten.
Wenn Netzbetreiber diese Informationen grundsätzlich preisgeben würden, dann könnte ich mir tausend Möglichkeiten vorstellen, wie man diese Info an energiebewusste Kunden weitergeben könnte. Sei es eine Smartphone App, sei es eine Windows-Systemtray-App, sei es eine Website wo man gucken kann, oder vielleicht gar ein kleines Microcontroller-Kästchen mit Internet-Anschluss mit einer Rot/Gelb/Grün Anzeige-LED zum ins Regal stellen oder an die Wand hängen.
Grüsse
Roland
Beitrag auf Wunsch des Benutzers gelöscht.
Hallo zusammen,
bundesweit gibt es die Webseite www.netzentlaster.de, die genau das erreichen will. Jeden Tag werden die ´guten´ und die ´schlechten´ Zeiten im Netz mit rot-gelb-grün markiert. Besser wäre natürlich eine lokale/regionale Seite, oder ein Banner auf der regionalen Tageszeitung. Die Daten liegen den Netzbetreibern vor, sie müßten sie nur veröffentlichen. Interessierte Nutzer, die freiwillig einen Beitrag zur Netzentlastung liefern wollen, gibt es mMn auch einige ... .
Gruß
Jochen
Prima Hinweis - ja, genau sowas meinte ich. Habe den Betreiber schon direkt angemailt. Habe mal noch ein paar Recherchen angestellt und stelle fest, daß das Thema ziemlich schwierig sein dürfte. Allein ein "offenes" Auskunftsystem, das zu einer gegebenen Adresse den zugehörigen Netzbetreiber ermitteln kann, ist schon eine Herausforderung. Das gibt es nämlich nach meinen Recherchen garnicht. Immerhin stellt die Bundesnetzagentur eine Gesamtliste der Netzbetreiber bereit: http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1911/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas... So, wenn man beschriebenes Auskunftsystem dann hätte, in das Lieschen Müller PLZ/Straße eingibt um dann die für ihren Abschnitt gegenwärtigen Netzinfos zu bekommen - wie würde es dann weitergehen? Ich wette, Netzlaste-Informationen hütet jeder Netzbetreiber wie einen Schatz. Da muss wohl vermutlich erst der Gesetzgeber für klare Verhältnisse sorgen damit diese Informationen zugänglich sind.
Eigentlich haben die Netzbetreiber doch auch ein Interesse an einer Netzentlastung? Denn sie müssen ja den Unterschied zwischen der Summe der Standardlastprofile und dem tatsächlichen Verbrauch ausgleichen. Wenn es ihnen gelingt Lasten zu verschieben, können sie am Ausgleich Geld verdienen, weil sie in teuren Zeiten Strom übrig haben und in billigen Zeiten zukaufen können.
Ich stecke allerdings in den Details nicht genug drin, um zu wissen ob es da noch irgendeine regulatorische Hürde gibt. Ich hab die Idee bei SWK schonmal lanciert, ohne auf großes Interesse zu stossen.
Gruß
Jochen